Jugendherberge am Franzosenweg
AWO Sano gGmbH übernimmt den Herbergsbetrieb
Artikel SVZ/Bernd Schüttpelz: Idyllisch im Wald liegt das große Gebäude oberhalb des Franzosenwegs mit Blick auf den Schweriner See. Vom benachbarten Zoo dringen die Stimmen exotischer Tiere herüber. Hier lässt sich gut Urlaub machen. Und tatsächlich stehen 91 Betten in dem Haus genau dafür zur Verfügung. Es ist die Schweriner Jugendherberge.
Deren Zukunft indes war nicht immer klar. Erst machte Corona der Einrichtung zu schaffen, Klassenfahrten wurden abgesagt, Besucher blieben weg. Dann rückte der Rentenbeginn des langjährigen Herbergsvaters Ulrich Gursinski heran. „Ich wollte aber einen möglichst nahtlosen Übergang und habe deshalb schon frühzeitig mit dem Eigentümer der Jugendherberge, dem Land, und mit dem AWO-Kreisverband Schwerin Kontakt aufgenommen“, erzählt Gursinski.
Beide Partner waren interessiert, denn Schwerin sollte auch weiterhin eine Jugendherberge behalten. Rasch wurde an der Regelung aller Formalitäten gearbeitet, jetzt die Übernahme des Herbergsbetriebes ab 1. Januar durch die AWO Sano gGmbH vertraglich geregelt. „Wir können Beherbergung, wir betreiben zahlreiche Objekte“, versichert Geschäftsführerin Claudia Baude. Ganz wichtig sei ihr gewesen, alle Mitarbeiter zu übernehmen.
Neuer Leiter der Jugendherberge wird Rainer Janik, der bereits das Schullandheim und Awo-Feriendorf in Mueß mit 240 Plätzen leitet. „Eine ideale Kombination“, sagt Schwerins AWO-Chef Axel Mielke. „So können wir Synergieeffekte nutzen und noch mehr Übernachtungskategorien anbieten. Sie reichen nun von der Jugendherberge über Zeltplätze bis hin zum Hotel.“
„Ich freue mich auf die Jugendherberge. Ich übernehme ein gut geführtes Haus. Wir werden vieles in bewährter Weise fortführen und neues einbringen“, so Janik. Dazu gehöre zum Beispiel erlebnispädagogische Arbeit. Die zuständige Fachkraft aus dem Schullandheim könne auch in der Jugendherberge tätig werden.
Die Nachfrage nach Übernachtungen in der Jugendherberge jedenfalls steige wieder, berichtet der scheidende Herbergsvater. „Wir haben schon zahlreiche Buchungen für 2023.“ Denn dank der klaren Perspektive für das Haus habe er mit gutem Gewissen Anmeldungen für die nächsten Jahre annehmen können.
Bilder: maxpress/Steffen Holz