Flohmarkt für Kinderheim

Hilfe für Afrika - Gadebuscher Flohmarkt hilft gambischen Kindern

Von Maik Freitag | FOTO: SVZ.DE

Einen Kindergarten haben die beiden Gadebuscherinnen Angelika Schermesser und Jutta Thiesen in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt Schwerin-Parchim im gambischen Faji Kunda bereits aufgebaut. Jetzt kümmern sich beide um ein Kinderheim im Ort.

Hier ein T-Shirt oder ein Kinderbuch, da ein Stück Kuchen oder nebenan eine Bratwurst - alles, was am Sonnabend auf dem kleinen Flohmarkt vor dem Haus der Gadebuscherin Marina Persike verkauft wurde, kommt Kindern im gambischen Faji Kunda (Westafrika) zugute. Am 12. April reisen Angelika Schermesser und Jutta Thiesen auf eigene Kosten nach Afrika, um ihr vor zehn Jahren begonnenes Werk zu erweitern.

Wir haben richtig Glück mit dem Wetter heute. Wir konnten hier alles unter freiem Himmel aufbauen und die Leute sehen, dass hier was los ist“, erklärte Angelika Schermesser. Euro für Euro wanderte deshalb in die Spendenbox oder wurde von den Besuchern in das eine oder andere ausrangierte Stück der drei engagierten Frauen investiert.

Gleichzeitig erhielten die Organisatorinnen aber auch Unterstützung aus der eigenen Familie oder von hiesigen Unternehmen. Brot von der Bäckerei und Bratwurst von der Fleischerei Puttkamer sorgten genauso für Einnahmen wie Spielsachen und Kinderkleidung der eigenen Enkel. „Meine Tochter hat alles in den Camper gelegt und ist aus der Schweiz gekommen, damit wir die Sachen unserer Enkel hier verkaufen können“, berichtet die engagierte Unterstützerin.

Einnahmen aus Flohmärkten gehen nach Gambia

Sie erzählt: „Wir haben im Herbst einen ähnlichen Flohmarkt organisiert. Allerdings hat es geregnet. Wir haben trotzdem 500 Euro eingenommen. Das Geld wird jetzt zusammen mit dem Geld heute mitgenommen und dort investiert.“ Sie und Jutta Thiesen wissen jetzt schon ganz genau, was mit dem Geld dort passieren soll.

Nachdem ein Kindergarten ausgestattet und Erzieher zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwerin-Parchim ausgebildet wurden, fiel den beiden Gadebuscherinnen ein Kinderheim ins Auge. Die gut 180 Kinder und Jugendlichen dort schliefen auf dem Fußboden, als Nahrung wurde Reis angeboten, das Hauptnahrungsmittel im Land. Schnell fand sich erste Hilfe. Das Jugendlandheim Schwerin gab 18 Doppelstockbetten ab, die im Januar per Schiffscontainer das Land und anschließend Faji Kunda erreichten.

„Jetzt wollen wir das Geld nutzen, um den Tischlern im Ort die Möglichkeit zu geben, selbst Betten herzustellen und bezahlen sie dafür. Wie und ob wir Matratzen bekommen, müssen wir vor Ort sehen“, erzählt Jutta Thiesen. Sie sei guter Zuversicht, wieder etwas Gutes für die Kinder in Faji Kunda tun zu können.

Gleichzeitig rufen die beiden Frauen dazu auf, Patenschaften für Kinder zu übernehmen. Mehr Informationen dazu bietet der Internetauftritt des Projektes Nebenan in Afrika.